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Topnews 045/19 vom

Eine bewegende Geschichte vom Ende und Anfang

Pia sagt Lebwohl - ab morgen in der DASA

©Illustration: Romina Birzer / Fotos: Fabian Heinz (boxfish Film).

Die DASA Arbeitswelt Ausstellung startet mit einer ungewöhnlichen Präsentation in den Herbst. In„Pia sagt Lebwohl“ geht es in Dortmund ab dem 31. Oktober um die dunklen Stunden des Lebens, aber auch um Erhellendes zu Berufen rund um den Tod und Erbauliches in Sachen Stärke und Stütze
für alle Beteiligten.

Warum ein solches Projekt?
Der Tod ist für alle Menschen ein oft verdrängtes Phänomen und selten in unseren Alltag integriert. Im Unterschied dazu setzen sich zahlreiche Arbeitnehmer*innen ständig mit Tod und Sterben auseinander. Sie sind tagtäglich mit der existenziellen Endgültigkeit konfrontiert und müssen sich
mit Trauer-Arbeit arrangieren. Die DASA beschäftigt sich zwar häufig mit Arbeitsbedingungen, auch unter extremen Bedingungen, aber dieses Thema tauchte bislang noch nicht auf. Erstmalig ermöglicht die DASA damit einen Zugang zu einem Bereich der Alltags- und Arbeitswelt,
der sich mit der Endphase des Lebens auseinandersetzt. Hautnah, emotional und doch spielerisch.

Eine begehbare Geschichte
Das DASA-Ausstellungsteam wählte für diese herausfordernde Aufgabe eine ganz besondere Vermittlungsmethode: Die Besucher*innen tauchen in eine erzählte Handlung ein, die sie mit fiktiven Elementen konfrontiert, dicht verwoben in ein Netz aus realen Hintergrundinformationen.
Konkret sieht das so aus: In der Ausstellung begleiten wir Pia, eine 17-jährige Schülerin, die mit dem Tod ihrer geliebten Oma Ruth fertig werden muss. Am Anfang stehen die traurige Nachricht und der Schock. Doch für eine Bestattung müssen viele Dinge geregelt werden. Im Verlauf der Geschichte trifft der Besuchende gemeinsam mit Pia auf Menschen, die in ihrem Beruf beinahe täglich mit dem Sterben konfrontiert sind. Sie arbeiten als Pfleger, als Ärztin, im Bestattungswesen oder in der Trauerbegleitung. Wie finden sie eine Balance zwischen emotionaler
Betroffenheit und professioneller Distanz?

Einblicke in Berufe
Die Ausstellung gewährt hier ungewöhnliche Einblicke in den Alltag derer, für die der Tod alltäglich ist. Die Besucher*innen begleiten die Job-Profis bei ihrer Arbeit rund um den Tod und lernen Strategien der Bewältigung kennen. Dabei geht es um das stetige Spannungsfeld zwischen beruflichen Vorschriften und moralischen Vorstellungen, zwischen Gefühl und Verstand. Hier blickt die Ausstellung auch auf Errungenschaften des Arbeitsschutzes und zeigt gesund erhaltende Maßnahmen für die Arbeitnehmer*innen auf.

Eine Abfolge von durchgestalteten und interaktiven Erlebnisräumen bietet den passenden Rahmen für die szenografische Umsetzung. Wir stöbern in Pias Zimmer ebenso wie wir am Krankenbett von Oma Ruth stehen. Wir machen Ausflüge in Bestattungskulturen und Rituale, in die künstlerische und
mediale Verarbeitung von Tod und Trauer. Alle Ausstellungscharaktere treffen beim „Leichenschmaus“ aufeinander. Woran erinnert man sich – und: Was passiert mit dem Erbe? Am Schluss treffen wir auf eine gereifte Pia, die verstanden hat, dass der Tod zum Leben gehört.

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